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Dekanatsträgerschaft für Kindertagesstätten vergrößert sich

Im Dienst für die Kirchengemeinden

Bianca Ortlieb und Michael Müller-Möscheid

Immer mehr Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Darmstadt geben die Trägerschaft für ihre Kindertagesstätten in die Hände des Dekanats. Hier wurde 2018 die Gemeindeübergreifende Trägerschaft (GüT) für Kindertagesstätten gegründet. Dies war noch zurzeit des früheren Dekanats Darmstadt-Stadt. Mit der Fusion der Dekanate Darmstadt-Stadt und Darmstadt-Land zum Dekanat Darmstadt wächst nun auch die GüT. Von ursprünglich drei Mitarbeitenden ist die Geschäftsstelle, die jetzt in der Dekanatsverwaltung in der Kiesstraße 14 in Darmstadt ihren Sitz hat, zu Beginn des neuen Jahres auf sieben angewachsen.

Zwölf Kitas kamen Ende vorigen Jahres hinzu, so dass die GüT seit 2024 nun für 23 Kitas (94 Gruppen, 1900 Betreuungsplätze) von 18 Kirchengemeinden – manche Gemeinden haben zwei Kitas - zuständig ist. Zuvor waren es elf Kitas (44 Gruppen, 950 Plätze) von zehn Kirchengemeinden. Insgesamt gibt es im Dekanat 37 Kitas, 14 sind weiterhin in der Trägerschaft der jeweiligen Kirchengemeinden. Damit ist die Geschäftsstelle jetzt für rund 600 Mitarbeitende in den 23 Kitas zuständig, bis Ende 2023 waren es noch 250. Eine kleinere Gemeindeübergreifende Trägerschaft in Ober-Ramstadt ist Ende 2023 komplett zur GüT nach Darmstadt gewechselt. „Die GüT ist für mich ein Mehr an Qualität in meinem Arbeitsfeld als Leitung“, sagt etwa Andrea Koch, Leiterin der Kita Schatzkiste der Martin-Luther-Gemeinde, die schon von Anfang an dabei ist, „man fühlt sich gut begleitet und getragen in die Zukunft.“

Die Arbeit der Geschäftsstelle entlastet vor allem Kirchenvorstände von den Entscheidungen über Personal und Finanzen ihrer Kitas. Diese können sich stattdessen nun wieder viel stärker mit der inhaltlichen religionspädagogischen Arbeit in ihren Kitas befassen. „Die Arbeit der Geschäftsstelle hat sich bewährt“, sagt Michael Müller-Möscheid, Geschäftsführer der GüT. Darum wechselten jetzt immer mehr Kitas zum Dekanat, „wir sind mit Geschäftsführung, Assistenz und fünf Sachbearbeiterinnen immer besetzt, arbeiten zuverlässig, effektiv und professionell.“ Die Christuskirchengemeinde hat gerade erst ihre Kita in die Trägerschaft des Dekanats übertragen. Leiter Christian Wolf habe dies befürwortet, „um Personal und Finanzen für die Zukunft in professionelle Hände zu geben“. Die GüT entlaste den Kirchenvorstand, da sie sich als Hauptamtliche „um nichts anderes als um die Kindertagesstätten kümmern, ständig erreichbar sind und mit Rat und Tat zur Seite stehen“.

Zu den Aufgaben gehören Akquise und Einstellung von Personal, Verträge, das Aufstellen von Haushalten und Verhandlungen mit der Stadt Darmstadt und den Kommunen im Landkreis. Außerdem versorgt die GüT die Kita-Leitungen fortlaufend mit Informationen von Staat und Kirche. Regelmäßig werden die Kita-Leitungen ins Dekanat eingeladen, wo Gelegenheit zu Information und Austausch ist. Einmal im Jahr lädt die GüT die Leitungen zu zwei Klausurtagen ein. Auch Schulungen gehören zum Angebot. Das Team der GüT ist mit Werbematerial mehrmals im Jahr auf Ausbildungsmessen in Stadt und Landkreis präsent, um als kirchlicher Arbeitgeber Mitarbeitende zu gewinnen.

Entscheidungen über die GüT werden im Dekanat vom Trägervorstand getroffen, dem sieben Personen angehören. Alle Kirchengemeinden sind über die Kita-Beauftragten in der Mitgliederversammlung vertreten, die einmal im Jahr zusammenkommt. Jede weitere Kita, die der GüT beitreten will, werde gerne aufgenommen, sichert Michael Müller-Möscheid zu. Die GüT sei ein „Erfolgsmodell“, das die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau fördere.


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